Ablauf & Methoden

Zahnarzt und Team schauen von obenEine Haarimplantation wird ambulant von ästhetischen Chirurgen durchgeführt, ein stationärer Aufenthalt ist nicht notwendig. Nach dem eingehenden Beratungsgespräch, bei dem auch auf Risiken und Komplikationen hingewiesen wird und bei dem eine detaillierte Haaranalyse erfolgt, kann der Mediziner die verschiedenen Methoden zur Implantation erläutern. Durch Vorher-Nachher-Bilder lassen sich diese Möglichkeiten anschaulich demonstrieren. Kontraindikationen für eine Implantation sind innere oder äußere Erkrankungen, die sich nach dem Eingriff auch auf die implantierten Haare auswirken würden. In diesen Fällen muss der Chirurg vom Eingriff abraten.

Am OP-Tag werden die betreffenden Kopfhautareale lokal betäubt, der anschließende Eingriff erfolgt meist in sitzender Position. Die Dauer ist abhängig vom Aufwand und liegt zwischen ca. zwei und sechs Stunden.

Für die Implantation werden nur die Haarwurzeln benötigt, die der Mediziner über die Strip-Methode gewinnt. Dazu werden die Entnahmestellen, die meist gut verdeckt am Hinterkopf liegen, sehr kurz rasiert. Haare am Hinterkopf gelten als besonders widerstandsfähig, zudem bietet diese Region eine bessere Kaschiermöglichkeit. Anschließend erfolgt der Schnitt mit dem Skalpell, wobei der Chirurg kleine Streifen von ca. einem Zentimeter Breite und Länge entnimmt. Der Wundverschluss erfolgt durch einen feinen Faden, der später für ein kaum sichtbares Narbenbild sorgt.

Alternativ zum Strip-Verfahren wird die Follicular Unit Extraction (FUE) angewendet, bei der mithilfe eines kleinen Bohrers oder einer Nadel Haarbündel mit bis zu vier Haaren herausgestochen werden, um sie in der Punch-Technik an geeigneter Stelle wieder einzusetzen. Das Verfahren bewährt sich bei kleineren Eingriffen, ist besonders schonend für die Haarwurzeln und führt zu einer Überlebenswahrscheinlichkeit der umgesetzten Haare von nahezu 100 Prozent. Bedingt durch den höheren Aufwand ist die FUE mit vermehrten Kosten verbunden.

Nach der Entnahme per Strip-Verfahren bereitet der Chirurg die Wurzeln so vor, dass sie in speziellen Bündeln (Grafts) implantiert werden können. In den meisten Fällen gewinnt er die Grafts über die Punch-Methode mithilfe eines zylindrischen Messers. Bei der Micrograft-Methode (MMG) werden kleine Einheiten (Follicular Units) von bis zu sechs Haarwurzeln separiert. An den zu behandelnden Stellen am Kopf werden feine Stichinzisionen gesetzt, in die der Chirurg die Grafts einsetzt. Die winzigen Einstiche verheilen in der Regel unter einer kaum sichtbaren und fühlbaren Narbenbildung.